10 Lieblingsorte in Hamburg

Ein Lieblingsort: die Körnerstraße in Winterhude
Ein Lieblingsort: die Körnerstraße in Winterhude

Wir wissen (und hören es täglich mehrmals im Radio): Hamburg ist die schönste Stadt der Welt. Aber wieso eigentlich?

Ich denke, weil Hamburg neben dem berauschenden Stadtbild zwischen Alster und Elbe jede Menge "Lieblingsorte" zu bieten hat.

Orte, die irgendwie besonders sind. Besonders schön, besonders spannend, besonders atmosphärisch. Ich habe 10 dieser Orte besucht, die ich euch gerne ans Herz legen will.

Holi Kino

Harvestehude, Schlankreye 69 (U3 Hoheluftbrücke)

Ein Original seit 1952: das Holi Kino in Harvestehude

Ich liebe dieses besondere Kino. Es fängt schon vorn mit dem überdachten Eingang an, an dem der schwungvolle Leuchtschriftzug neben der Letternwand prangt. Bilderbuchhaft! Weiter geht es ins überschaubare Foyer, das mit blauer Decke und cremeweißen Wänden und kleinem Springbrunnen die Besucher empfängt. Die Popcorn- und Getränkepreise sind fair, obwohl das Premierenkino "Hochhaus Lichtspiele" mittlerweile zur Cinemaxxgruppe gehört. Naja wenn das Kino so erhalten bleiben kann, freu ich mich drüber.

Alle Vorführungen habe ich in Kino 1 gesehen und das ist schön groß mit interessanter Beleuchtung aus Drahtskulpturen. Der Vorhang vor der Leinwand bildet Hamburgs Wahrzeichen ab und steht sogar unter Denkmalschutz.

Alles in allem das Kino in Hamburg mit dem schönsten Flair und fast schon museal.

 

Holthusenbad

Eppendorf, Goernestraße (U1, U3: Kellinghusenstraße)

Holthusenbad in Hamburg Eppendorf
Stilvoll baden gehen im Holthusenbad

Das Holthusenbad liegt direkt gegenüber der U-Bahn Haltestelle Kellinghusenstraße. Von dort ist der große zweiflüglige Backsteinbau, der 1914 von Fritz Schumacher erbaut wurde, auch kaum zu übersehen. Wer über das U-Bahn Viadukt weiter Richtung Winterhude fährt, kann auch das ganzjährig beheizte Außenbecken sehen. Viel schöner als von der U-Bahn zu gucken, ist es natürlich selber im Wasser zu schwimmen. Während man durch das kleine Außenbecken im Garten schwimmt, fühlt man sich ein bisschen so, als wäre man bei den Hilfigers persönlich zum Baden eingeladen. Zum sportlichen Bahnen ziehen finde ich das Becken aber oft zu voll (und mit 22m zu kurz).

Besonders im Winter hat es allerdings seinen Reiz, vom kühleren Außenbecken in die Jugendstil-Therme zu wechseln. Hier wird auf Badewannentemperatur geheizt und gewhirlpoolt, was das Zeug hält. Alles unter einem imposanten Kuppeldach, mit gedämpftem Licht und einer Galerie im oberen Stockwerk mit antiken Umkleidekabinen. Aber Vorsicht: als Single fühlt man sich dort Freitag abends schnell fehl am Platz, denn dann gibt es dort "Candlelight Schwimmen" und die Therme ist bevölkert von Pärchen, die sich zu Celine Dion verliebt durchs Wasser schieben.

Sein volles Potential entfaltet das Bad mit einer Tageskarte für den Saunabereich. Damit erhält man neben der Therme und Wellenbad sozusagen Access all Areas: Zwei finnische Saunen, kleiner Außenbereich mit Tauchbecken, salonartige Schlaf- und Ruheräume, einer davon im Wintergarten, Eukalyptus Bad, Dampfbad, Steinsauna und Aromabad. Wer zusätzlich Wellness betreiben will, kann im angeschlossenen Holthusen Spa Massagen, Packungen und sogar Floating dazubuchen.

Wer sich in angenehmer Atmosphäre zurückziehen und einen seltenen Ort gepflegter Badekultur erleben will, ist im Holthusenbad genau richtig.

 

Strand Pauli Beachclub

St.Pauli, Hafenstraße 89 (U/S Landungsbrücken)

Stimmungsvoll: der Strand Pauli Beachclub am Hafen

Beachclubs gibt's viele, aber dieser ist der schönste. Am vorderen Stück des Fischmarkts wurde das Gelände Jahr für Jahr und Bar für Bar erweitert. Die Deko ist hippiesk verwittert und stilecht versandet, aber das spielt beim unverstellten Blick auf die Docks im Hafen nur eine Nebenrolle. Mit nem Würstchen vom Grill und einem kühlen Drink in der Hand prostet man den Frachtern und Kreuzfahrtschiffen zu, während sich langsam die Dämmerung über die Stadt legt. Dann werden die Fackeln angezündet und Strand Pauli wird richtig gemütlich.

Ein typisches Strand Pauli Phänomen: es sieht eigentlich jedes Mal heillos überfüllt aus, aber trotzdem findet man spontan immer noch ein Plätzchen auf dem man es sich gemütlich machen kann.

 

Mellin Passage

Altstadt, in den Alsterarkaden (U/S: Jungfernstieg)

Ein Hauch von London weht durch die Mellin Passage in Hamburg

Passend zur Passage mache ich's kurz: die Mellin Passage ist Hamburgs kürzeste und älteste Einkaufs-Passage. In der passagenreichsten Stadt Europas ist die Mellin Passage aber auch noch die schönste.

Jugendstilmalerei an den Decken, schwarze Schaufenster und goldene Lettern über den Geschäften: viele Besucher erinnert die Mellin Passage an London. Wie passend, verdankt die Passage doch ihren Namen dem Bäcker Mellin, der aus London nach Hamburg kam und dort sein Geschäft eröffnet hat.

 

Auf dem Rondeelteich

Winterhude, per Kanu

Der Rondeelteich in Winterhude
Nur über's Wasser erreichbar: der Rondeelteich in Winterhude

Es gibt in Hamburg zwei besonders exklusive Adressen: die berühmte Elbchaussee zwischen Ottensen und Blankenese und das etwas versteckte "Rondeel" in Winterhude. Das Besondere an dieser relativ kleinen Straße? Alle Grundstücke liegen kreisförmig um einen 140m breiten Teich, den Rondeelteich. Der Rondeelteich bildet eine Art "Sackgasse" am nördlichen Ende der Außenalster und ist an Idylle kaum zu überbieten.

Weil man den Teich weder von der Straße noch von irgendwelchen Gehwegen voll einsehen kann, führt der einzig wahre Weg dorthin über's Wasser. Ein paar Alsterkanalfahrten fahren in den See, aber noch gemütlicher ist es natürlich auf eigene Faust mit dem Kanu oder Ruderboot.

Es führen drei Kanäle auf den Rondeelteich. Von der Alster über den Rondeelkanal, aus dem Osten über den Goldbekkanal und westlich über den Leinpfadkanalausläufer. Doch egal über welchen Weg man dorthin gelangt, der Eindruck ist stets der gleiche: es wird deutlich ruhiger als auf der Alster, fast schon etwas mystisch. Man gleitet auf dem exklusiven Wasser bis man schließlich auf dem runden Teich ankommt. Dort wird gemütlich gepaddelt und gerne auch pausiert und einfach nur gestaunt. Die Bewohner der schicken Villen lassen sich nicht allzu oft blicken, aber dann und wann liegen auch sie auf einer Sonnenliege im Garten. Nirgendwo sonst kommt man als Normalsterblicher den alteingesessenen Alsterbewohnern (und ihren Gärten) so nah wie dort.

Ich bin überzeugt, woanders auf der Welt wäre das Gewässer privatisiert, abgeschirmt oder sonstwie der Öffentlichkeit genommen. Aber Hamburg als freie Stadt ist hier anders und lässt jeden friedlich nebeneinander leben. Vielleicht mag ich den Rondeelteich auch deshalb so gern. Er ist einfach ein besonders toller Fleck in Hamburg.

 

Körnerstraße

Winterhude, Metrobus 6: Gertigstraße

Körnerstrasse Winterhude
Schöner Wohnen für Fortgeschrittene: die Körnerstraße in Winterhude

Wer einen Faible für kleine putzige Stadtvillen hat, wird in Hamburg zugegebener Maßen an vielen Ecken schnell fündig, aber nirgendwo ist die Dichte bunter Stadtvillen so hoch wie in der Körnerstraße in Winterhude. Von Menschen mit ganz viel Fantasie wird die Straße auch gern mal Klein-Camden genannt. Klein trifft es gut, denn die Straße ist nicht besonders lang, aber dafür unheimlich repräsentativ. Von einem Alsterlauf wird sie auch noch gekreuzt - was will man mehr. Darüber hinaus liegt die Straße strategisch sehr gut zum Spazierengehen und für weitere Erkundungen. Auf der einen Seite der Mühlenkamp, das Zentrum von Winterhude, auf der anderen Seite die Außenalster.

 

Wohlers Park

Altona, Norderreihe/Wohlers Allee (Metrobus 25: Max-Brauer-Allee Mitte, oder ab U3 Feldstraße zu Fuß über die Thadenstraße)

Wohlerspark
Der Wohlerspark: das pralle Leben auf einem ehemaligen Friedhof

Quadratisch, verwunschen, von einem schmiedeeisernen Zaun und Gründerzeitmiethäusern umrahmt... sollte ich einen klassischen Park malen, käme vermutlich der Wohlers Park dabei heraus. Mit einer kleinen aber feinen Abweichung von der Norm: der Park war früher ein Friedhof. Im Jahre 1945 fand dort die letzte Beisetzung statt und in den 70er Jahren wurde das Gelände in einen Park "umgewidmet". Die Friedhofspuren sind auch heute noch allgegenwärtig. Soldatengräber und Gruften lugen immer wieder aus den Büschen hervor. Doch statt sich zu gruseln wird zwischendrin  gepicknickt, gejoggt und auf Slacklines balanciert.

Morbider Charme trifft Lebensfreude und macht den denkmalgeschützten Wohlers Park wohl zu Hamburgs ausgefallenstem Parkerlebnis.

 

Planten un Blomen Park

Altstadt, Jungiusstraße 1 (U1 Stephansplatz/ S Dammtor)

Der Planten un Blomen Park ist eine Oase mitten in der Stadt

Wenn der Wohlers Park Hamburgs ungewöhnlichster Park ist, ist Planten un Blomen eindeutig Hamburgs vielseitigster Park. Auf 47 Hektar mitten in der Innenstadt findet man weit mehr als nur "Pflanzen und Blumen".

Zu diversen nationalen und internationalen Gartenschauen (1935, '53, '63 und '73) wurden allerhand Attraktionen auf dem Gelände angelegt. So finden wir dort den Alten Botanischen Garten und seine Gewächshäuser, Überbleibsel einer Miniaturnachbildung der Alpenwelt, das sogenannte "Alpinum", einen Apothekergarten durch den regelmäßig Führungen vom Apothekerverein angeboten werden, einen Rosengarten mit mehr als 300 verschiedenen Rosenarten und zwei besondere Highlights: der größte Japanische Garten Europas mit original Teehaus sowie die Wasserlauf- und Seeanlage, auf dem im Sommer jeden Abend kostenlose Wasserlichtorgelkonzerte stattfinden. Zudem befinden sich zahlreiche Freizeitangebote im Park: Wasserspiele für Kinder, eine Töpferstube mit Workshops und eine Inline- und Skaterbahn, die im Winter zu einer künstlichen Eislauffläche umgewandelt wird. Allein die Eislauffläche zählt zu einer der größten Open-Air Eisbahnen der Welt.

Es gibt also immer etwas zu entdecken im Planten und Blomen. Und neben all den angelegten Bereichen im Park findet man mehr als genügend Plätze zum Sitzen und Relaxen.

 

Wohlwillstraße

St. Pauli/Beim Grünen Jäger (U3: Feldstraße)

Unterwegs auf der Wohlwillstrasse
Unterwegs auf der Wohlwillstrasse

"Wohlwillstrasse it's where we should go, were we should go" singen die schwedischen Jungs von Friska Viljor aus Begeisterung für diese relativ unscheinbare Straße zwischen Schanze und Reeperbahn und sprechen mir damit direkt aus der Seele. Denn während sich alle Welt im benachbarten Schulterblatt auf die Füße tritt, ticken die Uhren auf der Wohlwillstraße anders. Hier wird nicht flaniert, hier wird gelebt! Und getrunken, ist ja schließlich St. Pauli.

Tagsüber relativ verpennt, erwacht die Wohlwillstraße erst spät zum Leben. Aber dann so richtig: vom Grünen Jäger bis runter zur Paul-Roosen-Straße spielt sich im Sommer alles draußen ab. Besonders an der Tabakbörse gegenüber vom Grünen Jäger und der Toastbar kommt es regelmäßig zu Menschenansammlung im Miniaturstraßenfestformat. Aber alle sind friedlich, relaxed und im Unterschied zur Reeperbahn meistens aus der Gegend. Wenn man so will, ist die Wohlwillstraße, obwohl sie "backstage" zur Reeperbahn liegt, der eigentliche Kiez.

Hier liegen zudem einige Perlen der Gastronomie versteckt, die man nicht missen sollte. Wie zum Beispiel das in meinen Augen gemütlichste Café auf dem Kiez, das Kaffee Stark (Wohlwillstraße 18), direkt daneben der Kandie Shop (Nr. 16) mit wirklich spitzenmäßigen Bagels zu vernünftigen Preisen und natürlich der Kneipen-Bistro-Imbiss der Herzen, die "Kleine Pause" (Wohlwillstraße 37). Nirgendwo gibt es so leckere Pommes, so ehrliche Burger, so gute Öffnungszeiten, so fröhliche Menschen wie dort. Hingehen! Dann weiß man auch, was es mit dem Charme der Wohlwillstraße auf sich hat.

 

Treppenviertel Blankenese 

Blankeneser Hauptstraße (S1 Blankenese)

Lauschig zu jeder Jahreszeit: das Treppenviertel in Blankenese

Wirklich kein Geheimtipp ist das Treppenviertel in Blankenese. Aber trotzdem ganz klar ein Lieblingsplatz.

Besucher wie Einheimische erliegen Sonntag für Sonntag dem mediterranen Charme oberhalb der Elbe. Früher waren es einfache Fischerhäuser, heute sind die Grundstücke am Hang heiß begehrt. Wo sonst hat man einen tollen Blick auf die Elbe oder illustre Adressen wie "Strandtreppe".

Strand ist in Blankenese sowieso das Thema Nummer 1. Denn egal über welche der vielen Treppen und Gassen man hinunter steigt: man landet früher oder später am breiten Elbstrand. 

Hier kann man mit Blick auf den 1984 erbauten Leuchtturm "Unterfeuer Blankenese" ausgiebige Spaziergänge unternehmen und in kleinen Cafés und Teestuben einkehren. 

Auf dem Rückweg zum Bahnhof Blankenese sollte man sich den Spaß (oder Nervenkitzel?) nicht entgehen lassen und mit den kleinen Linienbussen zurück fahren, die hier nur "Bergziegen" genannt werden. Diese Spezialbusse sind extra kurz und schmal, um durch die engen Gassen manövrieren zu können. Über den Waseberg zurück ins Blankeneser Stadtzentrum überwindet der kleine Bus Steigungen von bis zu 15%!

 


Kein Wunder also, dass Blankenese kein Geheimtipp ist. Wer noch nicht da war sollte einen Ausflug in diesen charmanten Teil von Hamburg aber dringend auf die To Do Liste setzen. Auf geht's!

 

 
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