Sommerfeeling in Hamburg: 8 Insidertipps an der Elbe

Unter Palmen: die besten Tipps für den Sommer in Hamburg
Unter Palmen: die besten Tipps für den Sommer in Hamburg

Pünktlich zur warmen Jahreszeit möchte ich euch ein paar spannende Orte und Insidertipps für Hamburg vorstellen, die ihr alle entlang der Elbe erleben könnt. Denn wir wissen: Hamburg ist kompakt und der Sommer dauert nicht ewig.

Also lasst uns die Sonnenstrahlen genießen, so oft wir können. Klettern auf der Rickmer Rickmers, Grottenerkundung in Altona oder Schiffswrackexkursion in Blankenese - es gibt diesen Sommer einiges zu tun.

 Go for Gold im Entenwerder1

Entenwerder1 Cafe in Rothenburgsort

Wir beginnen unsere sommerliche Insider-Entdeckungstour etwas abgelegen in Rothenburgsort. Hier, auf einem Ponton vor dem Entenwerder Elbpark, finden wir das Café und Restaurant Entenwerder1. Hinter dem Café stehen die Inhaber vom Modelabel Thomas I-Punkt, die ihre eigene Kollektion auch in Rothenburgsort produzieren und "ihren Stadtteil" mit einem Ort für Design, Kunst und Kaffee aufwerten möchten. Ich muss sagen, das ist ihnen gut gelungen. Allein der goldene Pavillon auf dem Ponton sticht ins Auge und wirkt in dem eher schmucklosen Norderelbe-Abschnitt wie aus einer anderen Welt. Das Café selbst ist aus zwei rosa-roten Schiffscontainer zusammengesetzt und schön muckelig eng. Trotzdem keine Platzangstgefahr, denn die Stirnseite wurde vollflächig verglast und bietet einen hübschen Blick nach draußen. 

Draußen ist im Sommer sowieso der Ort der Wahl, denn auf der insgesamt 600qm großen Anlegefläche findet man jede Menge Sitzgelegenheiten verstreut direkt am Wasser. Durch die ganze Anlage zieht sich für mich ein moderner, hippiesker Pippi Langstrumpf-Charme. Schön bunt, freundlich und nach dem Motto "wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt", wurde in diesem Fall Rothenburgsort ein großes Bisschen schöner gemacht. 

Schöner gemacht wurde auch die Anreise in die Gegend. Man muss nicht mehr mit der S-Bahn nach Rothenburgsort fahren und laufen, sondern kann auf dem 2014 eröffneten Elberadweg aus der Stadt am Großmarkt entlang direkt bis an den Entenwerder Elbpark radeln (2km). Wir wissen, der Weg ist das Ziel. Aber wenn am Ende des Weges ein leckerer Kaffee von den Public Coffee Roasters oder eine hausgemachte Stärkung mit Blick aufs Wasser wartet, macht man sich doch gleich noch lieber auf den Weg.

Info & Öffnungszeiten:

Café & Restaurant Entenwerder1, Entenwerder 1; Mo-Fr 11-19 Uhr, Sa-So 10-19 Uhr; ab Juni bis 20 Uhr und im Juli/August Do-Sa bis 22 Uhr geöffnet

Entenwerder1 auf dem Ponton

Bunte Farben im Container vom Entenwerder1

Das Entenwerder1 gibt einen guten sommerlicher Rückzugsort ab

 

Klettern auf der Rickmer Rickmers

Hoch hinaus: Wantenklettern auf der Rickmer Rickmers

Bereits seit 1983 liegt die stolze Rickmer Rickmers als Museumsschiff im Hamburger Hafen. Wie das so ist mit alten Bekannten, glaubt man sie ganz gut zu kennen. Dabei war mir völlig neu, dass man auf der Rickmer Rickmers im Sommer klettern kann.

Ich glaube nirgends weht einem die steife Brise der Elbe stilechter um die Nase als hoch oben in der Takelage auf 35m am Hauptmast. Der Rundumblick auf den Hafen mit Michel, den Landungsbrücken und der Elbphilharmonie ist atemberaubend. Atemberaubend war für mich als Kletteranfänger aber schon der Aufstieg durch die Wanten inklusive kleinem Überhang. Den zu bezwingen erfordert, sich rücklings gegen den Abgrund lehnen. Trotz Sicherung hat es mich Überwindung gekostet, den Spiderman zu machen. Dabei war mir Höhenangst bisher fremd.

Auf der ersten Zwischenplattform angekommen und kurz durchgeatmet realisiere ich, gerade erst auf halber Höhe angelangt zu sein. Der Adrenalinpegel ist trotzdem schon am Gipfel. Der weitere Weg führt hoch hinauf zur 2. Saling. Keine Überhänge mehr, aber dafür nur noch eine steile Knüpfleiter die gerade so breit ist, wie ich selbst. Der Durchgang zur obersten Plattform ist schon nur noch schulterbreit und ich bin gleichzeitig aufgeregt und beeindruckt vom grandiosen Panorama über den kompletten Hafen. Wie bestellt sausen mir einige Böen um die Ohren und versetzen den Mast auch noch in leichtes Schwanken. Ich sage mir, dass so ein bisschen Wind in Hamburg einfach dazugehört. Danach begebe ich mich auf den Abstieg.

Trotz Anflug von Höhenangst muss ich sagen, dass das Klettern auf der Rickmer Rickmers ein ganz besonderes Erlebnis gewesen ist. Jedem Kletterfreund und solchen, die es werden wollen, empfehle ich die besondere Mischung aus Sport, Abenteuer und Sightseeing an den sonst so altbekannten Landungsbrücken. Bei den Trainern vom Schnurstracks Kletterpark fühlt man sich sofort in besten Händen.

Der Preis von 30,- EUR pro Person enthält gleichzeitig einen 10,- EUR Gutschein für den Schnurstracks Kletterpark in Hamburg-Sachsenwald sowie den Eintritt für das Rickmer Rickmers Schiffmuseum. Die perfekte Ergänzung also, um auch mental wieder runterzukommen.

Vielen Dank an den Schnurstracks Kletterpark für die Einladung zum Probeklettern!

Info & Öffnungszeiten:

Lage: Rickmer Rickmers, Ponton 1a; Termine auf der Website

Geschafft! Gute Laune nach der Kletterpartie

Rickmer Rickmers Klettern erlaubt

Ausblick von oben: auf dem Mast der Rickmer Rickmers

 

Chillen unter Plastik-Palmen im Park Fiction

Hamburgs Venice Beach: Park Fiction

Kein Geheimtipp ist der stets gut besuchte Park Fiction auf der Grenze zwischen Altona-Altstadt und St. Pauli. Aber seine Entstehungsgeschichte ist spannend. Der Stadtteil wird seit Jahrzehnten heimgesucht. Dabei sind es gar nicht mal die zügellosen Touristenhorden oder Bandenkriege, die St. Pauli aufschrecken, sondern die brachiale Aufwertung und Bodenspekulation des Stadtteils. An Stelle des heutigen Park Fictions sollten in den 90ern ursprünglich Büros entstehen und dem ohnehin stark verdichteten Stadtteil mit wenigen Grünflächen noch mehr Luft nehmen.

Dagegen stemmten sich die Anwohner und haben mit der Stadt eine Nutzung als Park ausgehandelt. Als Kunstprojekt erkennt man den Park Fiction von weitem schon an seinen Plastikpalmen. Aber auch die unterschiedlichen Rasenflächenbezeichnungen („Fliegender Teppich“, „Open Air Solarium“) drücken seinen Ursprung als öffentliche Installation aus.

Und in der Tat wirkt diese kleine, künstlich geschaffene Oase inmitten von steigenden Quadratmeterpreisen wie eine Fiktion. Direkt neben dem Golden Pudel, in unmittelbarer Nachbarschaft zur ehemals besetzten Hafenstraße zeigt St. Pauli hier sein urbanes, weltoffenes Gesicht – und hält es bevorzugt in die Sonne mit Blick über den Fischmarkt auf den Hafen.

So kommt man hin:

Google Maps - Park Fiction, ggü. vom Fischmarkt

 

Tapas essen am Alten Fischereihafen

Am Alten Fischereihafen in Altona

Die Große Elbstraße am sogenannten Alten Fischereihafen (vom allseits bekannten Fischmarkt noch weiter laufen Richtung Altona) erinnert mich mit seinen niedrigen Lagerhallenzeilen immer ein bisschen an Brooklyn in New York. Gleichzeitig ist es aber auch typisch Hamburg mit seinen vielen Fischrestaurants. Von günstig bis teuer, von deutsch bis portugiesisch kommt hier jeder auf seinen Geschmack – Fischaffinität natürlich von Vorteil.

Im Sommer gefällt es mir hier besonders gut. Dann werden die industriell geprägten Anlagen von entspannten Leuten bevölkert und wo man kann werden Stühle und Bänke nach draußen gestellt oder es wird auf den Laderampen gesnackt. Sommerendstufenfeeling wird bei mir mit einer ordentlichen Portion Tapas erreicht und die Assoziation reicht dann von Brooklyn über Hamburg bis ans Mittelmeer. Besser geht’s nicht.

So kommt man hin:

Google Maps - Große Elbstraße

 

Die geheimnisvolle Grotte am Elbhang erkunden

Grotte hinter Gittern

Als ich zum ersten Mal von einer kleinen Grotte unterhalb des Altonaer Balkons gehört habe, war meine Neugier geweckt. Kinder aus Altona, die die Höhle schon viel länger kennen als ich, nennen sie auch Störtebeker Höhle. Dabei hat sie mit dem Piraten gar nichts zu tun und auch Schätze findet man dort nicht (mehr?). Die Grotte wurde um 1900 herum nämlich von der Stadt Altona künstlich erschaffen. Die Springbrunnen in Altona führten das Wasser zur Grotte und erzeugten so einen künstlichen Wasserfall im damaligen Rainville Park – eine mondäne Touristenattraktion. Benannt war der Park nach dem Franzosen Cesar de Rainville, der hier im 18. Jahrhundert ein Restaurant betrieben hat, das seinerzeit Besuchermassen aus ganz Europa an den Elbhang zog.

Die großen Zeiten des künstlichen Wasserfalls sind lange vorbei. Die Grotte wurde vergessen und diente Obdachlosen als Unterschlupf. 2004 wurde die kleine Höhle im Zuge der Elbhangbefestigung wiederentdeckt und saniert. Dazu gehört allerdings auch, dass die Obdachlosen durch eine Vergitterung am Zutritt der Grotte verhindert werden. Vorbei die Zeit, als Besucher des Altonaer Balkons „mysteriöse Stimmen aus dem Untergrund“ vernommen haben.

Ein Blick auf diesen kuriosen Ort an der Elbe lohnt sich aber auf jeden Fall. Einfach der kleinen Treppe westlich des Altonaer Balkons folgen.

So kommt man hin:

Google Maps - Unterhalb des Altonaer Balkons

 

Pötte gucken im Freibad Finkenwerder

Das Freibad mit Aussicht
Bildnachweis: Bäderland Hamburg

Finkenwerder kennen die meisten von uns wahrscheinlich von den kleinen Rundfahrten auf der Hafenfähre 62. Doch der Stadtteil im Süden von Hamburg hat mehr zu bieten als eine Fährverbindung und das riesige Airbus-Werk.

Auf der ehemaligen Elbinsel befindet sich ein Freibad mit der vielleicht schönsten Lage in Hamburg. Hier kann man alles machen, was man in jedem normalen Freibad auch machen kann: schwimmen, springen, rutschen, sonnen, Pommes mit Mayo essen... Das Besondere dabei ist, dass die Liegewiese und das Außenbecken direkt an der Elbe liegen. Da schwimmt parallel schon mal der ein oder andere Container- und Kreuzfahrtriese vorbei, während man gemütlich seine Bahnen zieht. Das gibt’s wirklich nicht überall. Gleichzeitig ist es hier nicht so brechend voll, wie anderswo.

Info & Öffnungszeiten:

Freibad Finkenwerder, Finksweg 82; Di-Sa 14-18 Uhr, So & Mo geschlossen, Eintritt: 6 EUR für Erwachsene

 

Sonnen mit Schiffswrack am Falkensteiner Ufer

"Das
Bildnachweis: NinaNebel Instagram

Wenn es um Sommer und „Geheimtipps“ in Hamburg geht, dauert es nicht lange, bis der Elbstrand genannt wird. Am bekanntesten ist wohl der Abschnitt rund um die Strandperle bei Övelgönne. Doch es gibt es noch viel mehr Strände entlang des Stroms, die es sich zu entdecken lohnt. Denn eigentlich verhält es sich an der Elbe wie an vielen Badeorten: Zuerst kommt der populäre, meist sehr volle Strandabschnitt, dann die ruhigeren Ecken mit Naturschutzgebiet im Nacken. Dort begegnet man zuerst Familien, dann Pärchen und später vereinzelt auch mal Nudisten.

Westlich des Elbhangs von Blankenese, noch hinter dem Leuchtturm „Unterfeuer“, liegt ein ganz besonders schöner Strand: das Falkensteiner Ufer. Abseits vom Trubel kommt hier bei den richtigen Temperaturen wirklich Urlaubsfeeling auf. Gleichzeitig kann man spannende Entdeckungen machen: vor dem Strand liegt das Wrack vom Binnenschiff „Uwe“, das 1975 in einer Nebelnacht gerammt wurde und kenterte. Heute ragt das Bug gespenstisch aus der Elbe. Ein weiteres Schiffswrack liegt direkt nebenan. Der norwegische Motorsegler „Polstjernan“ geriet 1926 auf der Elbe in Brand und seine Überreste dienen heute noch als Wellenbrecher.

Der Elbstrand ist weitläufiger als man auf den ersten Blick vermuten würde und hält die ein oder andere Überraschung auch für Insider parat. Vom Falkensteiner Ufer geht es übrigens direkt den Elbhang hinauf zum Römischen Garten.

So kommt man hin: 

Google Maps - Falkensteiner Ufer

Idylle am Falkensteiner Ufer
Bildnachweis: NinaNebel Instagram

 

La Dolce Vita im Römischen Garten

Geheimtipp an der Elbe: der Römische Garten

Oh ja, das Leben muss hier wirklich dolce gewesen sein. Doch der erste Eindruck trügt. So war dieser inzwischen öffentliche Park einst der private Garten der jüdischen Bankiersfamilie Warburg. Die Familie musste fliehen und das Anwesen verfiel. Zwischenzeitlich wurden im Garten sogar Flakgeschütze positioniert. Nach Kriegsende erhielten die Warburgs den Park wieder zurück, stifteten ihn aber an die Stadt mit der Auflage, ihn zu pflegen und öffentlich zugänglich zu machen.

Angelegt als grüne Terrasse über der Elbe, ist dieser Park einfach schon ZU fein, als dass man überhaupt auf die Idee käme, dort einen Grill anzuschmeißen und den ganzen Tag zu verbringen. Formvollendet gestutzte Hecken gewähren einwandfreien Elbblick, Treppenaufgänge sorgen für den großen Auftritt zwischendurch und ein kleines Amphitheater lädt zum Staunen ein.

Noch heute gehört dieser Jugendstilgarten unter den vielen Grünflächen Hamburgs zu den wenigen Geheimtipps. Besonders die hübsche Rundbank vor dem barocken Seerosenbecken ist ein wunderbarer Platz, dem Rauschen der Elbe zu lauschen. Und fallen einem die Augen zu, träumt man vielleicht von Italien.

So kommt man hin:

Google Maps - Römischer Garten

Der Römische Garten steht unter Denkmalschutz

Ort der Ruhe: die Rundbank im Römischen Garten

Führt hinunter zum begrünten Amphitheater: die Würzburger Treppe

 
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