10 romantische Orte in Hamburg

"Hamburg is for lovers", wusste auch schon Techno-Wunderkind David August über die Stadt zu berichten. In der Tat sind viele Gäste, die mit mir auf Stadtführung gehen, Paare. Kein Wunder eigentlich, denn Hamburg hat jede Menge romantische Ecken zu bieten. Welche Orte das sind und was man dort (nicht nur als Pärchen) machen kann, erfahrt ihr hier.

 

Flanieren unter dem Isestraße-Viadukt

Isestrasse und U-Bahn Viadukt

Bildnachweis: M. Schomacker/ Hamburger Untergrundbahn

Ganz Harvestehude mit seiner gut erhaltenen Gründerzeitarchitektur wirkt im Prinzip wie ein Stadtteil aus einer anderen Zeit. Rund um die Isestraße wird dieser Eindruck gerne noch mit dem Zusatz „Klein-Paris“ ergänzt. Denn die lauschige Idylle von üppigen Jugendstilfassaden, kleinen Cafés und hochgewachsenen Kastanien erhält durch das 1912 eröffnete Hochbahnviadukt einen weltstädtischen, eisenbolzengehämmerten Kontrast. Noch heute nehmen manche Harvestehuder das Viadukt zum Anlass, die Isestraße im Bereich der U-Bahn in Fiese- und Miesestraße umzutaufen. Den (generell hohen) Mietpreisen im Viertel ist das aber kaum anzumerken. Zudem spricht der Blick in die Liste der Kulturdenkmäler der Stadt eine klare Sprache: die Isestraße ist beinahe lückenlos aufgeführt – so mies kann es also gar nicht sein.

Auf dem dienstags und freitags stattfindenden Isemarkt (übrigens der längste Freiluftmarkt Europas!), der unter dem Viadukt vom Eppendorfer Baum bis zur Hoheluftbrücke verläuft, kann man also nicht nur Lebensmittel besorgen, sondern auch auf den Spuren des aufstrebenden Hamburgs zu Beginn des 20. Jahrhunderts wandeln. 

Klein-Paris an der Isestrasse

So kommt man hin:
U3 Eppendorfer Baum oder U3 Hoheluftbrücke

 

Eislaufen im Planten un Blomen Park

Auf dem Eis im Planten un Blomen Park

Ein Hauch von New York und ein Stück Kindheitsfreude liegt in der Luft, wenn man auf der Eisfläche im Planten un Blomen Park seine Runden dreht. Mit 4300 qm ist die Anlage, die hier bereits seit 1971 besteht, Europas größte Open Air Eislaufbahn.

Dass Eislaufen ein zeitloser Klassiker ist, bemerkt man schon am bunt gemischten Publikum. Vom Kleinkind bis zum sportlichen Rentner sind alle Altersklassen vertreten. Dazu passt, dass man beim Schlittschuhverleih Schuhe von Größe 25-50 bekommt.

Besonders am Wochenende ist das Eis sehr gut besucht. Romantik ist hier also nicht mit verträumter Zweisamkeit zu verwechseln – eine Eisdisco jeden Freitag und Samstag ab 19 Uhr gibt’s trotzdem.

Wer noch nicht die nötige Coolness auf Kufen besitzt, um erfolgreich Eindruck zu schinden, kann donnerstags um 16 Uhr auch erstmal am offenen Training für Jedermann teilnehmen. Das wird vom Vize Europameister Heinz Germershausen durchgeführt.

Die Eislaufsaison läuft meistens bis April. Jeden Tag von 10-22 Uhr, mittwochs nur bis 17 Uhr. Aktuelle Saisonlaufzeit und Eintrittspreise findet ihr auf der Website: http://www.eisarena-hamburg.de/preise

So kommt man hin:
Holstenwall 30, U3 St. Pauli, Bus 112 Handwerkskammer 

 

Streifzug durch die Speicherstadt

Romantisch seit 1888: die Speicherstadt

Das geht wahrscheinlich auch nur in Hamburg: einen Lagerhauskomplex (noch dazu der größte der Welt) als romantischen Ort zu erklären. Aber die ab 1888 fertiggestellten Bauten in Backsteingotik, durchzogen von Fleeten, Kopfsteinpflasterwegen und schmiedeeisernen Brücken haben einfach ganz besonderes Flair. Speziell in der Abenddämmerung, wenn die roten Lagerhäuser illuminiert werden. Kein Wunder avanciert das Wasserschloss, am besten zu sehen von der Poggenmühlenbrücke, zu einem der beliebtesten Fotomotive der Stadt. Von der einzigartigen Qualität des Areals wurde 2015 auch die UNESCO überzeugt, die die Speicherstadt zum Weltkulturerbe erklärt hat.

Lagerflächen, die nicht mehr von Kaffee, Gewürzen oder Orientteppichen belegt werden, beherbergen heute zahlreiche Museen, Gastronomie und beliebte Attraktionen wie z.B. das Miniatur Wunderland, die größte Modelleisenbahn der Welt. So gibt es nach dem romantischen Streifzug noch genügend Plätze zum Einkehren.

Die Speicherstadt ist übrigens fester Bestandteil meiner Hamburgs Klassiker Stadtführung.

Bei jedem Wetter schön: die Speicherstadt

So kommt man hin:
Speicherstadt, U3 Baumwall oder U1 Meßberg

 

Im vju Café die Aussicht genießen 

Schöne Aussicht im vju Cafe
Bildnachweis: vju Café

Room with a view heißt das Motto im vju Café. Und das darf man ernst nehmen. Denn das vju befindet sich ganz oben auf dem ehemaligen Flakbunker in Wilhelmsburg. Von dort oben hat man einen wunderbaren Panoramablick auf ganz Hamburg vom Süden aus. Doch wie kommt es dazu?

Zur Internationalen Bauausstellung 2013 in Wilhelmsburg wurde nicht nur das Reiherstiegviertel zum Weltquartier modernisiert, sondern auch der alte Bunker zu einem regenerativen Wärmespeicherkraftwerk umfunktioniert. Hier werden Führungen angeboten und ganz oben ist ein Café entstanden.

Mein erster Gedanke war: jetzt wird Wilhelmsburg mutwillig ein Ausflugscafé aufs Auge gedrückt. Und Ausflugscafés sehen für mich erfahrungsmäß so aus: der Kaffee lauwarm, der Kuchen pappig, der Service überfordert, die Leute genervt – aber egal, weil man sich auf seiner Location ausruht und sowieso immer Gäste kommen.

Nichts davon trifft zum Glück auf das vju Café zu. Denn obwohl die Location in Hamburg einmalig ist und viele Besucher anzieht, ist es eines der ambitioniertesten Gastronomieprojekte, die ich in Hamburg kenne. Super Auswahl beim selbstgebackenen Kuchen, der Kaffee kommt von der Waterkant Rösterei, die Leute vom Service haben gute Laune und alle fühlen sich rundum wohl.

Kein Wunder bei dem Ausblick. Durch die große, verglaste Front fühlt man sich wie in einem überdimensionierten Leuchtturm. Der Blick schweift am Horizont entlang zwischen Köhlbrandbrücke und Elbphilharmonie bis zu den Mundsburg Towers. All das kennt man, hat man aber irgendwie noch nie so schön gesehen wie vom vju aus.

Ob alleine oder zu zweit, morgens zum Frühstück oder abends zum Snack und Sonnenuntergang: der „room with a vju“ schafft eine ganz besondere Stimmung für die Stadt.

Blick von der Terrasse vom vju Cafe

Vju Cafe in Wilhelmsburg
Bildnachweis: vju Café

Infos & Öffnungszeiten: 
www.vju-hamburg.de

 

Filme gucken im Passage Kino

Hier hätte es auch dem Großen Gatsby gefallen: das Passage Kino Hamburg
Bildnachweise: Passage Kino

Klar, bei dem größten Actionstreifen kommt auch im Kino keine Romantik auf. Allerdings stehen im Passage Programmkino eher die anspruchsvolleren Filme im Vordergrund.

Das Passage ist das älteste Kino Hamburgs und wurde bereits 1912 eröffnet. Mitten auf der Mönckebergstraße gelegen, war es 2009 von einer Mietpreiserhöhung betroffen und wurde geschlossen.

2010 hat sich der Kinounternehmer Heinz Lochmann aus Baden Württemberg dem Passage angenommen. Sein Credo lautet, mit Kinos Plätze zum Träumen zu kreieren. Und nach einer umfangreichen Renovierung erstrahlt das Passage Kino in bester Art Deco Manier. Die goldenen Wände, der rote Teppich und die schwarzen Lackelemente zaubern einen schönen Glow in die Gesichter der Besucher, die gerne noch einen Drink an der Bar im Foyer nehmen.

Hier möchte man sich am liebsten in einen Frack schmeißen, Zigaretten am Halter rauchen und Charleston tanzen. Geht natürlich nicht. Stattdessen empfehle ich das gesalzene Karamell als Alternative zum Popcorn. Das teilt man zwar nicht ganz so gerne, aber für die Romantik kann man mal eine Ausnahme machen.

Geschüttelt, nicht gerührt: die Bar im Passage Kino Foyer

Programm & Spielzeiten: 
www.das-passage.de

 

Kuchen essen in der Konditorei Lindtner

Institution in Eppendorf: die Konditorei Lindtner

An der Eppendorfer Landstraße und speziell in der Konditorei Lindtner ist die Welt noch in Ordnung. Die weißen Blusen der Bedienung, die schwarzen Westen der Kellner: tipptopp. Als hätten sie eine Heißmangel im Keller. Stattdessen eine Backstube, die seit über 75 Jahren für bestes Konditorenhandwerk steht und den Ruf des Lindtners weit über die Stadt- und Stadtteilgrenzen hinaus bekannt gemacht hat. Schräg gegenüber gibt’s einen Starbucks. Aber diese beiden Kaffeewelten trennt mehr als nur eine Straßenbreite.

Herrlich altmodisch sitzt man im holzgetäfelten Gastraum, trinkt Kaffee aus dem Kännchen und bekommt für den gewünschten Kuchen eine Nummer vom Thresen, die man wiederum beim Kellner abzugeben hat. So viel Zeit muss sein. Am Wochenende kommt halb Hamburg hierher. Ob zur bewussten Entschleunigung oder einfach nur für den leckeren Kuchen: hier trifft man Menschen im Alter von 1-100. Neben den süßen Sachen gibt es auch herzhafte Angebote und Frühstück auf der Karte.

So kommt man hin:
Eppendorfer Landstraße 88, U1/U3 Kellinghusenstraße, Metrobus 25 Eppendorfer Marktplatz

 

Mit dem Dampfschiff St. Georg die Alsterkanäle erkunden

Das älteste Dampfschiff Deutschlands: die St. Georg
Bildnachweise: Verein Alsterdampfschiffahrt e.V.

Das älteste Dampfschiff Deutschlands bringt uns zurück in die Zeit, als man in Barmbek oder Winterhude noch nichts von U-Bahnen wusste. Wollte man damals aus den Vorstädten an der Alster zum Jungfernstieg fahren, waren die Dampfschiffe das öffentliche Verkehrsmittel der Wahl. Als die Titanic 1912 in See stach, war der Alsterdampfer St. Georg bereits 36 Jahre im Dienst! Verschont von tückischen Eisbergen, tuckerte er pfeifend und ausdauernd von A nach B.

Seit 1994 wird das gute Stück vom Verein Alsterdampfschiffahrt e.V. gehegt und gepflegt und steht in Zeiten von Elektrobussen und U-Bahnen im 4 Minutentakt wieder dem genüsslichen Alsterausflugstourismus zu Diensten.

Besonders romantisch wird es auf den lauschigen Kanalfahrten. Unter einer kleinen Dampfwolke gleitet man an prächtigen Gärten entlang und Hamburg wird so still, dass man nur noch das Wasserplätschern am Bug hört – lediglich unterbrochen vom Flöten der Dampfpfeife, das seit 140 Jahren einfach zur Alster dazugehört.

 

Kanalfahrt mit dem St Georg Dampfschiff

Info & Preise:
www.alsterdampfer.de

  

In den Krameramtstuben ins 17. Jahrhundert eintauchen

Hamburgs letzter Wohnhof aus dem 17. Jahrhundert in den Krameramtstuben
Bildnachweis: Michael Zapf/ Hamburg Museum

Die Krameramtstuben liegen in direkter Nachbarschaft zum Michel und stammen theoretisch aus der gleichen Epoche. Im Vergleich zur berühmten Kirche, die 1647 gebaut wurde, sind die engen Gassenhäuser von 1620 allerdings nicht zweimal komplett in Flammen aufgegangen. Die sogenannnten Witwenhäuser sind demnach also älter als das heutige Kirchengebäude von 1906.

Ähnlich wie die historische Deichstraße mit den letzten althamburgischen Bürgerhäusern, sind die Krameramtstuben die älteste erhaltene Hofbebauung aus dem 17. Jahrhundert in der Hamburger Innenstadt.

Hier erhält man einen guten Eindruck, wie eng die Gängeviertel im alten Hamburger Stadtgebiet gewesen sind. Doch so lauschig wie im heute liebevoll restaurierten Krameramtshof, war das Leben in den Gängevierteln nicht. Die schlechten hygienischen Zustände auf engem Raum waren 1892 Auslöser für die Hamburger Choleraepidemie und führten zum großflächigen Abriss der heruntergekommenen Fachwerkhäuser.

Heute ist das idyllische Hofensemble eine Außenstelle des Hamburg Museums. Neben einer Museumswohnung, eingerichtet im Stil des 19. Jahrhunderts, gibt es einen kleinen Shop, eine Galerie und ein traditionelles Restaurant im Hof.

Der Eintritt zum Hof ist frei, zur Wohnung kostet er 2,50 EUR. Bis 18 Jahre ist der Eintritt kostenlos. Aktuelle Besuchszeiten findet ihr hier.

So kommt man hin:
Krayenkamp 10, U3 Rödingsmarkt, S Stadthausbrücke, Buslinien 6, 25 Michaeliskirche

 

Strandspaziergang in Övelgönne

Alte Lotsenhäuser in Övelgönne
Bildnachweise: C. Sake

Övelgönne (oder auch Oevelgönne) ist kein Stadtteil, sondern ein etwa 1200m langer Fußweg entlang der Elbe in Othmarschen. Hier liegt zwischen alten Kapitäns- und Lotsenhäusern, dem Elbstrand mit der Strandperle und dem Museumshafen Övelgönne echte Piratennest-Atmosphäre in der Luft.

Mit Blick auf das Wasser, den Strand und den alten, meist denkmalgeschützten kleinen Häuschen im Rücken, kommt mediterranes Flair an der Elbe auf. Wie bevorzugt und 1A die Lage von Övelgönne ist, trägt der Straßenname schon im Erbe: „Övel gönne“ bedeutet so viel wie „übel gegönnt“ und bezieht sich auf die neidischen Nachbarn, die in Ottensen nicht so nah am Wasser gewohnt haben und das ein oder andere wertvolle Strandgut aus der Elbe nicht so schnell abfischen konnten.

Apropos Neid: vom Fußweg Övelgönne führt eine Treppe mit dem schönen Namen „Himmelsleiter“ 126 Stufen hinauf zur Elbchaussee. Zumindest für Makler mit gutbetuchter Kundschaft ist die Straße der Himmel, gehört sie doch zu den exklusivsten Adressen der Stadt.

Immer im Blick: der Elbstrand Övelgönne

So kommt man hin:
Stilecht erreicht man Övelgönne am besten mit der Hafenfähre 62, die von den Landungsbrücken alle 15 Minuten ablegt. Wer aus Altona und Umgebung kommt, erreicht Övelgönne auch mit dem Bus (Linie 112 oder Schnellbus 36).

 

Treppen steigen in Blankenese

Überall neue Blickwinkel gibt es im Treppenviertel von Blankenese zu entdecken

Westlich von Övelgönne liegt das wunderschöne Treppenviertel von Blankenese am Hang. Weil es hier nicht nur romantisch ist, sondern generell toll, habe ich diesen Ort bereits zu meinen 10 Lieblingsorten in Hamburg erklärt. Hier könnt ihr es nachlesen: Treppenviertel Blankenese

Idylle im Treppenviertel Blankenese

 

 
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