Die schönsten Cafés in Hamburg

Freunde treffen, Leute gucken, schlechtes Wetter, gutes Wetter... Gründe, Kaffee außerhalb der eigenen Küche zu trinken, gibt es viele. Zum Glück gibt's in Hamburg jede Menge hübsche Cafés und kleine Röstereien.

Wo es die in meinen Augen beste Kombination aus gutem Kaffee und netter Atmosphäre gibt, erfahrt ihr hier.

Kaffee Stark 

Wohlwillstraße 18, tgl. 10-24 Uhr

Kaffee Stark in Hamburg St. PauliHier kommen Kaffee- und Interieurliebhaber auf den Geschmack: das Kaffee Stark auf St. Pauli


Ich würde ja sehr gerne auf St. Pauli wohnen, leider ist das nicht so. Ist aber auch nicht so schlimm, denn das Kaffee Stark gibt einen hervorragenden Wohnzimmerersatz ab.

Ich würde mich so weit aus dem Fenster lehnen und das Kaffee Stark zum gemütlichsten Café auf dem Kiez erklären. Erstmal, weil dort viele gepolsterte Sitzecken verfügbar sind und auch, weil die netten Leute vom Personal präsent, aber nicht überaufdringlich sind ("Bitte am Thresen bestellen").

Der Kaffee schmeckt gut und ich mache jetzt keinen Wortwitz mit starkem Kaffee. Stattdessen lobe ich die Toast/Sandwichvariationen und erwähne, dass es ein guter Ort für ausgiebige Gespräche ist. Denn der Geräuschpegel hält sich auch dann noch in Grenzen, wenn es abends voller ist und der Betrieb von Café zu Bar wechselt.

Ich bin überzeugt, dass das Kaffee Stark schon Shabby Chic war, bevor Shabby chic wurde. Leider sieht es manchmal auch auf dem Klo etwas schmuddelig aus. Das ist aber auch schon der einzige Minuspunkt. Zum Glück, denn sonst würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr nach Hause gehen und diese Empfehlung wäre niemals entstanden.

 

Public Coffee Roasters

Wexstraße 28, Mo, Di, Do, Fr 9-18 Uhr, Mi 12-18 Uhr, Sa 11-17 Uhr, sonntags geschlossen

Handgeröstet in Hamburg: der Kaffee von den Public Coffee Roasters

 
Auf der Suche nach einem leckeren Kaffee für meinen neu gekauften Handfilter gelangte ich zu den Public Coffee Roasters. Das kleine Geschäft in der kreativen Wexstraße ist nicht nur Café, sondern auch eigene Rösterei und hat sich voll und ganz der Third Wave Coffee Kunst verschrieben. Ganz ohne elitäres Gehabe, dafür mit viel Fachwissen und Geduld, wird einem alles Mögliche erklärt. In meinem Fall die geeignete Bohne für einen kräftigen aber geschmacklich runden Kaffee.

Die Wahl fällt auf den Panama Elida Estate. Diese Kaffeebohne kommt von einem kleinen Bauern, der pro Saison nicht mehr als 8 Säcke weltweit davon in Umlauf bringen kann. Die Public Roasters besitzen stolze 2 Säcke der aktuellen Charge, die sie hier für nachvollziehbare 5,10 EUR pro Kännchen aufbrühen. Geschmacklich wurde ich nicht enttäuscht: Waldbeeraromen in der Nase, schokoladig auf der Zunge - wie versprochen. Für mich persönlich aber doch noch zu fruchtig.

Die wohl netteste Barista der Welt meinte daraufhin, ich solle mal eine Espressobohne als Filterkaffee aufgießen. Weil sie die Sorte (First Love Espresso) selbst noch nicht auf diese Weise probiert hat, wurde ich von ihr auf ein Kännchen eingeladen. Toll! Toll auch der Geschmack, denn die Richtung trifft nun schon eher meine Vorstellung. Entscheiden konnte ich mich dann aber doch noch nicht. Dafür steht für mich fest, dass ich schnellstmöglich wiederkomme, um die anderen Sorten zu probieren. 

Wärmste Empfehlung für diesen fröhlichen Ort der Kaffeekompetenz. Hier stimmt auch rund um den Kaffee der Rest: die gemütlich-moderne Einrichtung, der Apfelkuchen und die breite Auswahl an Coffeetable Mags. Auch wenn man diese kaum braucht, denn das Spannendste dort ist der Kaffee selbst.

 

Café Brooks

Hasselbrookstraße 37, Di-So 10-19 Uhr, montags geschlossen

Café Brooks
Das Café Brooks in Eilbek

Im grundsoliden Eilbek liegt die Hasselbrookstraße, die sich vor allem durch rotklinkergeprägtes Wohnen auszeichnet.

In diesem unauffälligen Wohngebiet findet man das Café Brooks. 2012 von 10 Freunden gegründet, die vorher alle nichts mit Gastronomie zu tun hatten, zieht das Brooks Café längst nicht mehr nur Gäste aus der Nachbarschaft an.

In einem Wort lässt sich das Café Brooks wohl am besten mit charmant bezeichnen: Man spürt einfach vom ersten Moment an, dass hier Menschen mit Herzblut bei der Sache sind. Es gibt leckeren Kaffee vom Coffee Circle, selbstgebackenen Kuchen (der Dauerbrenner ist der Käsekuchen), selbstgemachte Limo, täglich wechselnden Mittagstisch und leckere herzhafte Kleinigkeiten (Paninis, Suppen und Salate). Auch die Einrichtung im Industrial Look schafft den Spagat zwischen hip und gemütlich mit persönlicher Note. 

Interessant ist auch das abwechselnde Programm, das monatlich bekanntgegeben wird. Konzerte, Lesungen, Stand-Up Comedy - auch nach Ladenschluss ist regelmäßig was los. Besonders schöne Idee (aber noch nicht selber mitgemacht): das Abendbrot. Jeder bringt etwas mit und man trifft sich einmal pro Monat im Café zum gemeinsamen Essen und Quatschen.

So sitzt man dort, rundum gut versorgt und freut sich einfach für die 10 Freunde mit, dass ihre Idee auch abseits der üblichen Hamburger Café-Pfade so gut funktioniert. Denn wenn wir mal ehrlich sind: wer träumt manchmal nicht selbst davon, ein richtig schönes Café zu führen und netten Menschen leckeren Kaffee zu verkaufen? Die vom Café Brooks haben's einfach mal gemacht.

 

Stockholm Espresso Club

Peter-Marquardt-Straße 8, Mo-Fr 8-19 Uhr, Sa-So 10-18 Uhr

Skandinavisch, nicht nur beim Kaffee: der Stockholm Espresso Club

 
Wer Winterhude für konservativ und spießig hält, hat ein bisschen Recht, war aber bestimmt schon lange nicht mehr in der Peter-Marquardt-Straße. Denn hier, ganz in der Nähe vom Mühlenkamp, findet man seit Ende 2013 den "Stockholm Espresso Club".

Was dort auf kleinem Raum mit viel Know-How zubereitet wird, ist innerhalb von ein paar Monaten für viele schon zum besten Kaffee der Stadt avanciert. Die Bohnen werden aus der Koppi Rösterei der schwedischen Barista Champions Anne Lunell und Charles Nystrand in Helsingborg importiert und zeichnen sich durch eine helle Röstung mit fruchtigeren Aromen aus. Dieses Aroma gilt es, perfekt in die Tasse zu bringen.

Dazu kann man wählen, ob der Kaffee lieber mit Aeropress, Syphon oder per Handfilter zubereitet wird. Wer davon wie ich keine Ahnung hat, wird freundlich beraten.

Ich trinke Kaffee immer schwarz und war erstmal überrascht, dass der Kaffee (aus dem empfohlenen Handfilter) gar nicht so schwarz aussah, sondern rotbräunlich, fast wie Earl Grey Tee. Das konnte man nicht nur in der Tasse, sondern im gläsernen Laborgefäß sehr gut beobachten. Nachdem ich dann 5 Minuten gewartet habe ("damit sich die Bitterstoffe verziehen"), war es endlich soweit. Machen wir's kurz: interessanter, leckerer Kaffee, irgendwie fruchtiger als man das sonst so kennt mit feinen Aromen. Mir persönlich aber etwas zu mild. Kleiner Tipp: einfach auf den Americano umsteigen, dann ist es kräftiger.

Ein ambitionierter Laden, der nicht nur Skandinavien und guten Kaffee, sondern auch gemäßigtes Hipstertum nach Winterhude bringt. 

 

The Coffee Shop

Poststraße 6, Mo-Fr 8-20 Uhr, Sa 9-20 Uhr, So 11-19 Uhr

Lichtdurchflutet: The Coffee Shop

 
Mitten in der Stadt, aber doch relativ versteck, liegt "The Coffee Shop".

Hinterm Alsterhaus, schräg gegenüber der Alten Post, muss man in die kleine Sackgasse links neben Zara einbiegen, um über das Treppenhaus ins 1. OG und somit an die Kaffeetheke zu kommen. Klingt kompliziert, ist vor Ort aber doch relativ klar ersichtlich. 

Oben angekommen wird man super freundlich empfangen und mit einer schönen Aussicht auf den Bleichenfleet belohnt. Die deckenhohen Fenster über zwei Ebenen sind neben dem Spezialitäten-Kaffee von Solberg & Hansen aus Oslo (der von mehrfach ausgezeichneten Baristi zubereitet wird) sowieso schon das Highlight. 

Hier kann man sich hervorragend zum Lesen oder Arbeiten zurückziehen. Der weite Blick bis zum Michel und die Distanz zum Trubel auf der Straße machen irgendwie kreativer als anderswo.

Ein schönes "Hideaway" für Menschen, die für guten Kaffee auch mal Umwege durch Sackgassen und Treppenhäuser in Kauf nehmen.

 
Ausgezeichnet und empfohlen

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