Neu in Hamburg

Hamburg ist das Tor zur Welt, aber auch Heimathafen für 1,8 Millionen Menschen – Tendenz steigend. Was man als Neu-Hamburger in den ersten Tagen und Wochen kennen, wissen (oder auch lassen) sollte, habe ich in diesem Artikel zusammengefasst.

Neu in Hamburg? Viel Spaß mit dem How To Hamburg Guide für einen guten Start in der Hansestadt! 

 

1. Wohnen in Hamburg

 Altbaufllair in Eimsbüttel

Herzlichen Glückwunsch! Du ziehst nach Hamburg! Ob aus Liebe, Karriere oder sonstigen Gründen ist nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, in dieser Stadt eine geeignete Wohnung zu finden, damit du bleiben kannst.

Hamburgs Stadtteile sind so unterschiedlich wie die Menschen in Hamburg selbst. Insgesamt gibt es 104 Stadtteile in 7 Bezirken (Hamburg-Mitte, Altona, Eimsbüttel, Hamburg-Nord, Wandsbek, Bergedorf und Harburg).

Hamburg ist flächenmäßig gar nicht viel kleiner als Berlin, die Politik setzt jedoch auf Stadtverdichtung. Heißt im Klartext: Hamburg ist sehr kompakt aufgebaut und besticht mit kurzen Distanzen. Wenn man „richtig“ wohnt, kann man unheimlich viel zu Fuß, mit dem Fahrrad und der U-Bahn erreichen. Gerade das macht den Hamburg-Charme meiner Meinung nach aus.

Das führt dazu, dass sich insbesondere die Stadtteile, die sich grob um den U3 Zirkel gruppieren, auf ca. 10 beschränken. Und besonders hier wird’s dann teurer als anderswo.

Alle zwei Jahre veröffentlicht Hamburg einen offiziellen Mietenspiegel. In Hamburg gilt die Mietpreisbremse und mehr als 10% über Mietenspiegel bei Neuvermietung ist nicht zulässig. Die Angebotsmieten sprechen leider oftmals eine komplett andere Sprache und wenn eure Vormieter:innen bereits über Mietspiegel gezahlt haben, gilt auch für euch im Zweifel die zuletzt gezahlte Miete. Mein Tipp: Informiert euch, um nicht zu viel zu bezahlen.

Dabei ist es preislich inzwischen egal ob man szenig in St. Pauli oder der Schanze wohnen will, oder lieber mit Reich und Schön in Altbauten in Eppendorf oder Winterhude. Viel wichtiger ist der persönliche Geschmack und Bedürfnisse an einen Stadtteil. Bei der Auswahl können die Stadtteil-Portraits sehr hilfreich sein.

Wenn man dann weiß, wo man gerne wohnen möchte, braucht man Glück und Ausdauer. Ich habe in einer WG in Eppendorf angefangen, dann zur Zwischenmiete in Eimsbüttel gewohnt bis ich meine jetzige Wohnung in Winterhude gefunden habe – am Ende über persönliche Kontakte. Denn auch das ist Hamburg: obwohl die Politik vereinbart hat, jährlich 6000 neue Wohnungen zu bauen, herrscht hohe Nachfrage und in einigen Vierteln werden Wohnungen gar nicht erst ausgeschrieben, sondern Mietverträge „vererbt“.

Trotzdem kein Grund zur Verzweiflung. Mit Online-Suchagenten, Freunden und Arbeitskollegen (Suchanzeigen im Intranet!) hat bisher jeder eine Wohnung gefunden.

 

2. Hamburg(er) verstehen

Das Hamburger Rathaus

Wer nach Hamburg kommt und eine Stadt voller „Fischköppe“ erwartet - wahlweise im gelben Friesennerz mit Fischbrötchen oder marineblauem Jackett mit Taschenuhr, liegt falsch. Man wird auch nicht dauernd mit einem zünftigen „Moin“ begrüßt. Geschweige denn mit „Hummel, Hummel!“. Der sympathische Hamburger Slang ist aber durchaus oft zu hören. Was auch daran liegt, dass man ihn als Zugezogener so leicht annehmen kann, ohne es zu merken.

Hamburger kämpfen mit dem Vorurteil kühl und verschlossen zu sein. Für mich ist das jedoch eine Fehlinterpretation vom Hamburger Understatement (das wiederum auch nicht jedem in die Wiege gelegt wurde).

Es fällt schon auf, dass der ein oder andere in Hamburg einen außergewöhnlich luxuriösen Lebensstandard pflegt (es leben 43.000 Millionäre in der Stadt!), dabei aber niemals protzig wird. Ein gutes Sinnbild: während anderswo mit der Rolex am Handgelenk aufgeregt umhergewedelt wird, zieht der Hamburger seinen Cashmererärmel darüber und freut sich im Stillen.

Und generell ist die Mentalität einfach „nordisch“. Die Hamburger, ob gebürtig oder zugezogen, mögen es relaxt und natürlich. Yuppie, Hippie, Hausbesetzer, Familienmutter und Normalos wohnen recht nah beieinander, was ganz automatisch für ein bunt gemischtes, tolerantes Stadtbild sorgt.

Als Freie und Hansestadt war man seit Jahrhunderten unabhängig und auf sich gestelllt. Die Hamburger lieben ihre Stadt und möchten ihr etwas zurück geben, so scheint es. Denn nirgendwo in Deutschland gibt es so viele Stiftungen wie in Hamburg. Ob für soziale Zwecke, Kunst und Kultur oder Bildung. Ja, sogar die Fontäne auf der Binnenalster wurde einst gestiftet.

 

3. Leute kennenlernen

 Alsterparkidyll

Mit dem Wissen, dass die Hamburger nicht verschlossen, sondern allenfalls etwas zurückhaltend sind, sollte es gut funktionieren, Kontakt zu knüpfen. Zusätzlich ziehen jedes Jahr über 90.000 Menschen neu in die Stadt, die wiederum neue Leute kennenlernen möchten.

Ein klassischer Tipp für den Start wäre zum Beispiel ein Sportverein. Sportspass ist der größte deutsche Freizeitsportverein. Als Mitglied kann man für kleines Geld an einer riesigen Programm-Auswahl teilnehmen und quer durch Hamburg Sport machen. Von Yoga, Kickboxen, Badminton, Rückenkursen und Tango ist für jeden was dabei. Sport ist sowieso nicht verkehrt, denn bist du einmal dem Franzbrötchen verfallen, gibt es kein zurück.

Wer Single ist und das verändern möchte, kann ja mal bei imgegenteil nach Hamburger Singles Ausschau halten. Oder im Nachtleben (siehe Punkt 4).

 

4. Spaß haben

 Streetart im Vergnügungsviertel Sternschanze

Nachtleben

Es ist so eine Sache mit dem Hamburger Nachtleben. Natürlich kennt jeder die Reeperbahn und auf den ersten Blick gibt es dort eine riesige Auswahl zum Ausgehen. Aber wer hat schon jedes Wochenende Lust auf die glamour-gossige Parallelwelt des „Deutschen Las Vegas“?

Freunde von Indie und Elektro kommen in Hamburg auf ihre Kosten, um Konzerte muss man sich keine Sorgen machen. Für Technofreunde schickt sich das PAL an den Rave - und endlich auch ein gutes Soundsystem - nach HH zu bringen.

Im Technoschatten von Berlin hat sich außerdem eine große Open Air Szene entwickelt, die fröhlich weiter wächst.

Und wenn man noch gar nicht weiß wohin es gehen soll, im Sommer einfach mal an die Tabakbörse stellen und mit nem Bier cornern. Großer Spaß, aber bitte Rücksicht auf die Anwohner nehmen!

Dresscode: Wenn es nicht gerade ins Theater oder die Oper geht, trägt man in Hamburg am besten „casual“. Damit kommt man von der Bar in nahezu jeden Club. Wenn eine Party ausdrücklich schicken Dresscode fordert, ist das erstmal verdächtig.

Essen & Trinken

Dass man in Hamburg sehr lecker essen kann, habe ich schon erzählt. Auch die Bar Szene kann sich sehen lassen. Le Lion (schick), Chug Club (tequilakompetent) oder das Berglund (familiär) sollte man unbedingt mal besuchen.

Veranstaltungen

Was alles in Hamburg los ist, wissen die Leute von heuteinhamburg am besten. Hier findest du tagesaktuelle Tipps für deinen Geschmack.

 

Fazit

Erstmal ankommen ist im wahrsten Sinne des Wortes die halbe Miete für einen guten Start. Auch nach über 10 Jahren überrascht mich Hamburg immer wieder und ich erlebe neue Orte und Facetten. Es ist ein riesiges Vergnügen hier zu leben und die Stadt und ihre Leute zu entdecken.

Noch mehr Tipps und Eindrücke gibt's jedes Wochenende auf meinen Hamburg Stadtführungen

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